Quo Vadis
Bronze
380 x 360 x 160 cm
2019
Eine von 2 Bronzen. Die zweite Bronze steht im Garten der Deutschen Botschaft.
David Černý, dessen Leben zu dieser Zeit ebenfalls vom herrschendem System unterdrückt und seine Kunst zensiert war, zeigte sich von den politischen Entwicklungen in Deutschland stark beeindruckt.
Er nutzte die Gelegenheit, auf günstiges Material zugreifen zu können und stellte einen echten Trabi auf Beine und nannte seine Skulptur vorausschauend “Quo Vadis“.
In der Nacht zum 1. Juli 1990, am Tag der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, wurde „Quo Vadis“ zum ersten Mal auf dem Prager Marktplatz aufgestellt und faszinierte die Passanten von Beginn an.
Die Intention des Künstlers, den Mut der Ostdeutschen für ein Leben in Freiheit alles hinter sich zu lassen und dem sozialistischem Unrechtssystem zu entkommen, bildnerisch hervorzuheben und gleichzeitig eine tiefreichende Frage nach dem zukünftigen Weg der Deutschen zu stellen, hat bis heute nichts an Aktualität verloren.
…dann gingen die weiteren Worte von Hans Dietrich Genscher im Jubel von tausenden Flüchtlingen in der deutschen Botschaft unter. Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland erkannte den hohen symbolischen Wert des Kunstwerkes und kaufte es. Fortan schmückte „Quo Vadis“ den Garten der Botschaft im Palais Lobkowicz und zog jeden Tag so viele Besucher an, dass auf Grund von Sicherheitsproblemen die Skulptur mehrfach versetzt werden musste.
Das Original, welches der Künstler quasi über Nacht und ohne Auftrag geschaffen hatte, war nicht für die Ewigkeit gemacht. Da der relativ leichte Trabant auf einer Glasfaserkonstruktion stand, machte das Gewicht doch zunehmend Probleme. Daher wurde „Quo Vadis“ 2001 durch einen Guss aus Bronze ersetzt. Das Original wurde an den Künstler zurückgegeben und von ihm an das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig als Dauerleihgabe für die Sammlung der Stiftung Haus der Geschichte übergeben bis zum Jahresende 2022. Heute steht das Original in seinem Museum “Musoleum” in Prag.
Die Originalfigur wurde in den letzten Jahren wenig ausgestellt und fristete zu unrecht ein Schattendasein im Haus der Geschichte in Leipzig. Mit einer Präsentation auf der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März 2019 war das Original erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen. Anschließend reiste „Quo Vadis“ zur NordART nach Büdelsdorf und auf einen kurzen Abstecher zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2019 zum Parlament nach Kiel.
Im Juni 2022 sorgte die Skulptur Quo Vadis in Dresden auf der Brühlschen Terrasse für Aufsehen. BILD und Tag24 berichteten darüber.
Preis auf Anfrage